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Sturmböen, Starkregen und Vermurungen

Das letzte Oktoberwochenende war bereits durch Steinschläge und Starkregen eine Vorankündigung zu dem, was am Abend des 29. Oktober auf Südtirol zukam: ein starkes Tief mit feuchten Luftmassen, begleitet von extrem starken Sturmböen erreichte unser Land am späten Abend. Innerhalb weniger Stunden fiel drei Mal so viel Regen wie im sonstigen langjährigen Durchschnitt des Monats Oktober. Der bereits durch die starken Niederschläge der Vortage aufgeweichte Boden und die Sturmböen bis zu 140 km/h trugen ihr Übriges dazu bei, dass Südtirol einer Umweltkatastrophe erlag. Es wurde bereits vorab die höchste Alarmstufe Rot “Charlie” ausgerufen, die Bezirkseinsatzzentralen sämtlicher Feuerwehrbezirke wurden alarmiert und man richtete sich auf das Schlimmste ein.

Die Feuerwehr Lana wurde gleich nach den ersten starken Niederschlägen zu zahlreichen Einsätzen gerufen: Unterführung unter Wasser, Bäche traten über die Ufer, Erdrutsche, Steinschläge und vor allem zahlreiche umgestürzte Bäume hielten die Männer der Feuerwehrzüge Lana und der Gruppe Pawigl auf trab. Im Besonderen war auf der Gampenstraße eine große Mure abgegangen, die mithilfe von Radladern abgearbeitet werden musste. Noch härter traf es die Gegend um Pawigl und Vigiljoch. Unzählige Bäume waren entwurzelt worden, Strom- und Telefonleitungen wurden an vielen Stellen unterbrochen. Pawigl war von der Außenwelt abgeschnitten und die Straße wurde für jeglichen Verkehr bereits ab Alpreid gesperrt, da durch Wurzelstöcke und Baumstämme kein Vorwärtskommen war. Außerdem bestand die große Gefahr herabfallender Bäume.

Erst am Morgen des 30. Oktober wurde das Ausmaß sichtbar und die zahlreichen Wehrmänner standen pausenlos, teilweise auch mit schwerem Gerät, im Einsatz, um zumindest die Straßenverbindungen offen zu halten. Vor allem die Gruppe Pawigl konnte mit ihrem Selbstlosen Einsatz eine gewisse Normalität herstellen.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass im ganzen Land Feuerwehren im Einsatz waren, so auch im Gadertal. Hierbei wurde ein Feuerwehrmann, der 52-jährige Giuvani Costa der FF St. Martin in Thurn durch einen herabfallenden Baum tödlich verletzt. Ein weiterer Kamerade wurde an gleicher Stelle schwer verletzt. Die FF Lana drückt den Angehörigen und der Feuerwehr St. Martin in Thurn in diesen schweren Stunden ihr herzlichstes Beileid aus. Die Feuerwehr hat einmal mehr einen Kameraden verloren, der in der Ausübung seiner Passion und freiwilligen Tätigkeit zur Nächstenliebe sein Leben gelassen hat.