Vorreiterrolle im Zivilschutz-Digitalfunk
Kommunikation spielt im Feuerwehrwesen eine zentrale Rolle. Einsatzleiter, Mannschaft, Fahrzeuge und das Gerätehaus müssen im Ernstfall eng miteinander vernetzt sein, um elementare Informationen austauschen zu können. Um einen Einsatz erfolgreich abarbeiten zu können, braucht es somit unweigerlich leistungsstarke Kommunikationsmittel, wie etwa ein Funkgerät.
Seit über einem Jahrhundert galten die Funkgeräte auf analogem Gleichwellennetz als zuverlässige Gerätschaften in ganz Südtirol und darüber hinaus. Die technische Entwicklung und die steigernden Anforderungen führten jedoch seit 2014 in Südtirol zur Einführung einer vollkommen neuen Technologie: dem TETRA-Funknetz.
TETRA-Funkgeräte verfügen über ähnliche Funktionen wie ein Smartphone. Ähnlich wie ein Mobilfunknetz stützt sich auch TETRA auf ein Netz aus Servern und Basisstationen, die mit den Funkgeräten kommunizieren. Dabei bietet TETRA eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem analogem Gleichwellennetz, beispielsweise wird die Kommunikation vertraulicher, das heißt von Gerät zu Gerät und nicht über ein gesamtes Funknetz. Durch die Verschlüsselung können nicht berechtigte den Funk nicht abhören. Weiters sei die Möglichkeit erwähnt, zwischen verschiedenen Organisationen zu kommunizieren, was bislang technisch nicht möglich war, da jede Organisation auf ihrem eigenen Wellennetz agierte.
Weil TETRA-Funkgeräte oft in Extremfällen zum Einsatz kommen, sind sie robust, haben klare Farbdisplay und eine eingebaute GPS-Ortung. Auch können sie einen automatischen Alarm senden, wenn der Benutzer sich verletzt hat, am Boden liegt und sich nicht bewegt. Vom Display ablesen kann man zudem, in welcher Richtung und Distanz sich der aktuelle Gesprächspartner sich befindet. Auch dies eine Funktion, die im Einsatzfall die Koordination wesentlich erleichtert.
Der Landesfeuerwehrverband Südtirol hat mit Januar 2020 die ersten Geräte testweise an ausgewählte Feuerwehren ausgegeben. Die Feuerwehr Lana hat zwei der neuen TETRA-Funkgeräte erhalten und wird sie in den nächsten Monaten ausgiebig testen, womit die FF Lana wiedermal eine Vorreiterrolle im freiwilligen Feuerwehrwesen in Südtirol spielt.
Zu besagtem Anlass fanden sich am 10.01.2020 der Kommandant Roland Schwarz, dessen Stellvertreter Günther Husnelder, sowie der Feuerwehr-Funkwart Hannes Gadner in der Landesfeuerwehrschule ein, um eine tiefergehende Einführung in die Materie und Geräte zu erhalten.